Wird der Geschlechtsverkehr als Paar zur Routine? Wie beeinflusst die sexuelle Routine unser Befriedigungsniveau? Ist es notwendig, andere Wege der Erotik zu finden?
Diese Fragen sind sehr gewöhnlich, da sie in der Praxis eine Realität widerspiegeln, denen sich viele Paare stellen Nachdem man eine gewisse Zeit eine Beziehung führt, lässt die anfängliche Erregung nach und der Sex entwickelt sich zu etwas Bekanntem und Eintönigem.
Dies muss aber nicht so sein. Es gibt tatsächlich Studien, welche die Wichtigkeit der Suche nach Varianten sexueller Aktivität aufweisen, um subklinische sexuelle Funktionsstörungen zu vermeiden. Dabei handelt es sich um Symptome, deren Intensität, Persistenz und Dauer nicht ausreichen, um die Diagnosekriterien für eine sexuelle Störung zu erfüllen, die aber dennoch negative Auswirkungen auf das Sexualleben der Betroffenen haben.
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Wie beeinflusst die Routine mein Sexualleben?
Es ist sehr gewöhnlich, dass Männer und Frauen sich an Sexologieexpert:innen wenden, im Glauben, sie würden an einer sexuellen Erkrankung leiden, es sich jedoch um einen Mangel an neuen Erfahrungen und Stimulation innerhalb der Partnerschaft handelt, was zu einer sexuellen Unzufriedenheit führen kann.
Dies ist häufig bei Frauen der Fall, die aufgrund mangelnden Wissens über die weibliche Sexualität mehr Schwierigkeiten haben, einen Orgasmus zu erreichen, und viele Jahre lang sexuell unzufrieden sein können, ohne ihrem Partner davon zu erzählen oder eine Alternative mit professioneller Hilfe zu suchen. In vielen Fällen führen diese Situationen zu Reibungen und Konflikten des Paares, welche eine Trennung zur Folge haben können.
Untersuchungen an frisch verheirateten Paaren ergaben, dass diejenigen, die über größere Schwierigkeiten mit der subjektiven Erregung berichteten, auch ein eingeschränkteres Spektrum an sexuellen Verhaltensweisen innerhalb des Paares erlebten.Umgekehrt zeigten diejenigen, die über eine größere Erregung und subjektive Zufriedenheit berichteten, ein breiteres Spektrum an sexuellen Verhaltensweisen während der sexuellen Aktivität des Partners.
Dies zeigt die Wichtigkeit der Suche nach erotischen Alternativen, um der Routine zu entfliehen. Es ist sehr wichtig, nach Varianten der sexuellen Aktivität zu suchen, damit der Sex sich nicht zur Routine entwickelt, vorhersehbar und langweilig wird.
Nützliche Ratschläge
Da wir nun die Wichtigkeit der Varianten der sexuellen Aktivität kennen, möchten wir Ihnen nun einige Tipps bieten, damit Sie Ihr Sexualleben als Paar aufpeppen können. Sind Sie bereit? Los geht‘s!
Kommunikation: Oftmals führen wir eine jahrelange Beziehung mit der gleichen Person und wissen aber nicht genau, welche sexuellen Präferenzen und Vorlieben unsere Partnerin/unser Partner hat, auch wenn großes Vertrauen herrscht. Deswegen möchten wir Sie ermutigen, Raum für Gespräche mit der Partnerin/dem Partner zu schaffen. Bevor Sie Neues ausprobieren, ist es wichtig zu verstehen, wie Ihr Gegenüber Lust schenkt und empfängt. Uns ist bewusst, dass diese Gespräche schwierig sein können. Wenn Sie einen gewissen Widerstand oder Schwierigkeiten erkennen, raten wir Ihnen, sich an Sexologieexpert:innen zu wenden, die Sie hierbei unterstützen können.
Neues ausprobieren: Wir neigen dazu, eine Anleitung dafür zu haben, wie, wann und wo wir Sex haben sollten. Uns von dieser Vorgabe etwas zu trennen, kann uns dabei helfen, die Erotik und die Erregung zurückzugewinnen. Neue sexuelle Stellungen oder Orte auszuprobieren oder Sexspielzeuge in die Beziehung einzubringen können gute Optionen sein. Sofern alles einvernehmlich geklärt ist, kann nichts schief gehen.
Auf Details achten: Erotik und Erregung reichen weit über der sexuellen Beziehung hinaus. Es ist sehr wichtig, unsere Phantasie anzuregen, um Lust auf Sex zu haben. Unsere Partnerin/unseren Partner zu verschiedenen Tageszeiten mit kleinen Details sexuell zu stimulieren, kann dabei helfen. Zum Beispiel durch erotische Nachrichten oder Bilder, unerwartete Küsse oder Streicheleinheiten, unter Anderem.
Wir hoffen, Ihnen hiermit einige Anregungen geboten zu haben. Es geht darum, kreativ zu werden und Alternativen zu suchen, um unser Sexualleben aufzupeppen. Es schadet nie, eine Fachärztin/einen Facharzt zu konsultieren, wenn wir das Gefühl haben, dass wir auf sexueller Ebene keine Verbindung zu unserem Partner haben.
Achten Sie auf Ihre sexuelle Zufriedenheit und die Ihrer Partnerin/Ihres Partners. Sie ist der Schlüssel zu einem erfüllten Leben und zwar in jeder Hinsicht.
Artikel befürwortet von Héctor Corredor, Facharzt für Urologie mit einem Master in klinischer Sexologie, internationaler medizinischer Direktor der Boston Medical Group.
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