Ganzheitliche Gesundheit ist die Grundlage für ein erfülltes Sexualleben. Wir halten es für sinnvoll, zu definieren, was wir unter ganzheitlicher Gesundheit verstehen.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist ganzheitliche Gesundheit der Zustand des körperlichen, emotionalen und sozialen Wohlbefindens eines Menschen. Das heißt, es wird immer wichtiger, nicht nur auf unser körperliches Wohlbefinden zu achten, sondern auch auf unsere geistige Gesundheit und die Art und Weise, wie wir sozial miteinander umgehen. Wir sind Teil eines sozialen Kollektivs, in dem wir einer Vielzahl von Faktoren ausgesetzt sind, die uns beeinflussen können. Die sexuelle Gesundheit ist hiervon nicht ausgenommen.
In unserem heutigen Artikel stellen wir Ihnen eine sehr interessante Studie vor, die überraschende Daten über die sexuelle Gesundheit und Zufriedenheit der deutschen Bevölkerung offenbart. Wir laden Sie ein, weiterzulesen!
Sexuelle Gesundheit und Zufriedenheit in Deutschland
In einer 2020 in PubMed veröffentlichten Studie mit dem Titel „Gesundheit, sexuelle Aktivität und sexuelle Zufriedenheit“ wurden mehr als 4.000 Männer und Frauen befragt, um repräsentative Daten für die deutsche Bevölkerung zu erhalten, die als Grundlage für den Nachweis spezifischer Zusammenhänge zwischen Sexualität und Gesundheit dienen können.
Um diese Bewertung vorzunehmen, wurde ein Fragebogen erstellt, der eine Selbsteinschätzung der Befragten zu ihrer sexuellen Aktivität und sexuellen Zufriedenheit, ihrem allgemeinen Gesundheitszustand und ihren chronischen Krankheiten oder Behinderungen vorsah.
Einige der erhaltenen Daten waren:
Der Prozentsatz der Befragten, die angaben, in den letzten vier Wochen mit einem Partner/einer Partnerin sexuell aktiv gewesen zu sein, war bei Männern im Alter von 36 bis 45 Jahren und Frauen im Alter von 26 bis 35 Jahren am höchsten.
Bei Männern sank die Wahrscheinlichkeit, in den letzten vier Wochen sexuell aktiv gewesen zu sein, von 79,1 % auf 59,0 % bzw. 30,1 %, wenn sie ihren eigenen Gesundheitszustand als mittelmäßig oder schlecht bezeichneten, im Vergleich zu denjenigen, die annahmen, bei sehr guter Gesundheit zu sein.
Ein vergleichbarer Zusammenhang wurde mit selbstberichteten chronischen Krankheiten und Behinderungen festgestellt, die als nachteilig für die Sexualität empfunden werden.
Die sexuelle Zufriedenheit war in allen Altersgruppen in ähnlichem Maße vorhanden.
Zusammenfassend lässt sich aus dieser Studie ableiten, dass selbst angegebene körperliche oder psychische Erkrankungen häufig mit einer deutlichen Beeinträchtigung der Sexualität einhergehen. Auch Krankheiten, die nicht unmittelbar mit Sexualität zu tun haben, beeinträchtigen oft Aspekte der sexuellen Gesundheit.
Diese Daten sind aufschlussreich, denn sie sind ein wichtiges Signal für Ärzte:innen, sich in der täglichen klinischen Praxis routinemäßig mit der Sexualität ihrer Patienten zu befassen.
Tipps für die Pflege unserer ganzheitlichen Gesundheit
Wie die oben zitierte Studie zeigt, stehen die sexuelle Gesundheit und Zufriedenheit in engem Zusammenhang mit unserer ganzheitlichen Gesundheit. Deshalb wollten wir uns nicht verabschieden, ohne Ihnen einige Tipps zu geben, wie Sie sich um Ihre ganzheitliche Gesundheit kümmern können.
Seien Sie körperlich aktiv: Wie wir bereits mehrfach erwähnt haben, ist körperliche Aktivität nicht nur für unsere körperliche, sondern auch für unsere geistige Gesundheit wichtig. Es ist erwiesen, dass Menschen, die sich täglich bewegen, ein besseres allgemeines Wohlbefinden empfinden.
Gesunde Ernährung: Unser Körper ist unser Tempel. Die beste Art und Weise, sich um unsere Nahrung zu kümmern, ist, darauf zu achten, was wir essen. Niemand sagt, dass man keine Produkte essen darf, die man schmackhaft findet, es geht nur darum, die Mengen zu messen. Es ist wichtig, dass wir mehr Gemüse, Obst und Wasser essen als zuckerhaltige oder alkoholische Getränke.
Meditation: Wir leben in einer Gesellschaft, in der die Zeit immer schneller vergeht und wir ständigen Reizen und einem hohen Maß an Stress ausgesetzt sind. Wir müssen uns um unsere geistige Gesundheit kümmern, und Meditation oder Mindfulness können uns bei dieser Aufgabe helfen.
Sprechen über das, was mit uns geschieht: Die Fähigkeit, unsere Gefühle zu erkennen und darüber zu sprechen, ist von grundlegender Bedeutung für die Pflege unseres emotionalen Zustands und unserer sozialen Beziehungen. Manchmal ist es schwierig, diese Aufgabe allein zu bewältigen, und in solchen Fällen ist es ratsam, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
All diese Tipps sind eine Möglichkeit, sich um unsere ganzheitliche Gesundheit zu kümmern und werden sich daher positiv auf unsere sexuelle Gesundheit und Zufriedenheit auswirken.
Wir hoffen, dass Sie diese Informationen nützlich fanden. Wir sehen uns in der nächsten Ausgabe wieder. Bis bald!
Artikel befürwortet von Juan Manuel Martinez Preciado, Facharzt für Chirurgie, mit Master in klinischer Sexologie, Mitglied der internationalen medizinischen Managementgruppe der Boston Medical Group.
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